Der “Plickert Nachtlauf” im Rahmen der “Reinickendorfer Straßenlaufnacht” stand in diesem Jahr im Zeichen des 50. Geburtstag des Märkischen Viertels. Die Siedlung entstand in den 1960er Jahren und bietet 50.000 Menschen günstigen Wohnraum im Berliner Norden. Bekannt wurde das Viertel spätestens durch Rapper Sido, der dort in seiner Schulzeit lebte und seine dortigen Lebenseindrücke in dem bekannten Titel “Mein Block” schildert. Obwohl ich im rund 25 Kilometer entfernten Zehlendorf aufgewachsen bin, habe auch ich Verbindungen zum Märkischen Viertel. Nicht nur meine Mutter hatte dort früher einige Zeit gewohnt, ich erinnere mich gerne an einige heiße Fußballmatches mit der Fußballmannschaft meiner Kirchengemeinde, den “Kreuzbuben Schmargendorf”.
Bereits drei Stunden vor dem Startschuss traf ich auf dem zentralen Marktplatz ein. Ich hatte mich mit dem Redakteur und seinem Team der multimedialen Produktionsfirma 2470media getroffen. Zusammen wollten sie mich vor, während und nach dem Lauf begleiten, um so im Rahmen einer dokumentarischen Serie zum Märkischen Viertel einen besonderen Eindruck von mir als Läufer zu bekommen und (m)eine ganz besondere Geschichte zu erzählen. Bis zur Veröffentlichung des Projektes Anfang Oktober möchte ich keine Details vorweg nehmen, um die Spannung zu steigern. Eins darf ich aber verraten: Es war für mich ein ganz besonderer Nachmittag und Abend vor der Foto- bzw. Videokamera und die Zusammenarbeit mit dem Team hat mir viel Spaß bereitet.
Der 10km-Lauf startete um 20 Uhr. Es war bereits sehr dunkel und das sollte auch die größte Herausforderung werden, denn ich wollte die Ziellinie nicht nur schnell, sondern auch sicher erreichen. Nach meinem Streckenrekord beim Halbmarathon in Steglitz hatte ich mir wieder ein besonderes Ziel gesetzt. Dazu werdet ihr in der Multimedia-Geschichte mehr erfahren. 2012 war ich bei dem Lauf bereits gestartet. Die Streckenführung hatte ich als sehr abwechslungsreich in Erinnerung. Doch bei der Dunkelheit war jede Unebenheit eine Überraschung. Ich suchte also einen Kompromiss aus Schnelligkeit und Sicherheit zu finden. Nach vielen Kurven durch die Parkanlagen am Rande des Märkischen Viertels und die kleinen Straßen von Lübars konnte ich es erst auf dem Rückweg wirklich rollen lassen. Über die Quickborner Straße bog ich auf den Wilhelmsruher Damm ein. Glücklich darüber, dass alles gut gegangen war und ich auch die letzten Hindernisse über eine Baustelle meisterte, wurde ich an der Ziellinie von meinem Trainer Volkmar und meiner Familie vor dem Fontane-Haus empfangen. Für die Bedingungen war ich mit meiner Zeit von unter 32 Minuten sehr zufrieden.
Für mich war der Nachtlauf ein weiterer Test auf dem Weg zur Marathon-DM am 12. Oktober in München. Die nächste Herausforderung wartet schon am nächsten Sonntag in Fulda, beim Versuch den 10 Kilometer-Titel der Deutschen-Hochschulmeisterschaften zu verteidigen.
Ich bedanke mich bei allen Zuschauern, die mich angefeuert haben und den Organisatoren des Laufes. Die verpasste Wurst im Kreise der anderen Läuferinnen und Läufern von meinem Verein Die Laufpartner wird nach meinem Marathon nachgeholt. Bis dahin setzte ich auf Haferflocken und Banane und warte gespannt darauf, dass (m)eine Geschichte von 2470media fertig gestellt wird.
Ergebnisse
(M)eine Geschichte auf mein-maerkisches-viertel.de